Ein Blick auf den Kritischen Agrarbericht 2019 – zweiter Teil.
Kategorie: Politik
Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 beschlossen, in deren Rahmen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung formuliert wurden, darunter: Armut und Hunger zu beenden, ein gesundes Leben für alle Menschen zu gewährleisten, für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu sorgen und umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen. Die Agenda sieht entscheidende Veränderungen vor, um eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Die Landwirtschaft ist dabei ein Schlüsselfaktor – allerdings nur, wenn sie sich grundlegend ändert.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die alle sieben Jahre neu justiert wird, ist mit knapp 60 Milliarden Euro pro Jahr eines der wichtigsten Politikfelder der EU. Die Gelder und Regeln aus Brüssel bestimmen maßgeblich mit, wie die Lebensmittel, die wir konsumieren, erzeugt werden, wie dafür Boden, Wasser und Saatgut genutzt werden – und auch, wie und wie viele Tiere gehalten werden. Die Ankündigung der EU-Kommission, die GAP in Zukunft an der Agenda 2030 auszurichten, erweist sich bei näherer Analyse als ein leeres Versprechen. Es fehlt der politische Wille – und das gilt besonders für die Politik der Bundesregierung.
Heute ist vollkommen klar: Industrielle Landwirtschaft und Fleischproduktion verursachen Probleme für Menschen, Tiere, Klima und Umwelt. Kritiker warnen seit Langem, dass der Agrarsektor in Deutschland nicht zukunftsfähig ist. Die Stimmen, die einen grundlegenden Wandel fordern, mehren sich. Doch trotz zivilgesellschaftlichen Protests ändert die Politik nichts, sondern arbeitet Hand in Hand mit Lobbyisten gegen die Agrarwende – maßgebliche staatliche Stellen wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind ausgerechnet mit jenen Industrien eng verbunden, die Tiere und Menschen ausbeuten und für massive Umwelt- und Gesundheitsschäden verantwortlich sind.
Die Macht der Lobbyisten: Kritischer Agrarbericht 2019 – erster Teil
Ein Blick auf den Kritischen Agrarbericht 2019 – erster Teil.
Agrarpolitik im Dienst der Industrie
Wie Politiker und Lobbyisten Hand in Hand gegen die Agrarwende arbeiten.