Mary Shelley, Autorin von „Frankenstein“, war radikale Vegetarierin; das hat auch Spuren im Roman hinterlassen.
Kategorie: Geschichte
Die vegan-vegetarische Bewegung hat weit zurückreichende Wurzeln. Doch kaum eine andere emanzipatorische Forderung verhallte im Gang der Geschichte immer wieder derart ungehört wie der Ruf nach der Befreiung der Tiere. So gab es selbst in den Kreisen der sozialen Protestbewegungen und der politischen Subkulturen, aus denen heraus sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erneut eine Tierbefreiungsbewegung zu formieren begann, nur mehr ein schwaches Bewusstsein darüber, dass zur Thematik bereits eine weit zu theoretische – und auch praktische – Tradition existierte.
Dass die Solidarität mit Arbeitstieren als ebenfalls Ausgebeutete, dass der Verzicht auf Lebensmittel und Rohstoffe, die durch sie oder aus ihren Körpern hergestellt werden, als bewusste Zurückweisung des Status von Tieren als Ware bereits seit den Anfängen der Entwicklung kapitalistischer Wirtschaftsformen als integrales Element gesellschaftskritischer Theorie und Praxis fungieren konnte, ist weitgehend unbekannt. Ebenso unbekannt ist, dass zahlreiche Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen der ersten Tierrechtsbewegung im 19. und frühen 20. Jahrhundert und etwa der Arbeiter-, Frauen- und Friedensbewegung bestanden.
Die sich seit den 1960er-Jahren neu formierende Tierbefreiungsbewegung muss aber als geistige Erbin früherer Bewegungen betrachtet werden; für Bestrebungen, dieser Bewegung ein theoretisches Fundament zu geben, ist die Erforschung jener Vergangenheit also unerlässlich. Wir werfen hier daher einige Schlaglichter auf diese Tradition, auf Menschen und Organisationen, welche die Befreiung der Tiere bereits als logische Fortsetzung und Konsequenz der großen emanzipatorischen Imperative sahen – um sie aus ihrem Schattendasein zu holen, und um schon einmal gemachte Ansätze heutigem Denken zugänglich zu machen und sie zur Diskussion zu stellen.
Mythos Fleisch
Fleisch ist auch ein kulturelles Symbol – und jene, die es ablehnen, rühren damit an tief in unsere Kultur eingeschriebene Muster und Hierarchien.
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Zeitschrift für Kritische Tierstudien
Die Zeitschrift für Kritische Tierstudien versteht sich als das erste deutschsprachige Medium, in dem Wissenschaft und Aktivismus einander begegnen und sich unterstützen.
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Brown Dog Riots: Doppelt verschwiegene Geschichte
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Das große Schlachten: Upton Sinclairs „The Jungle“ – erster Teil
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